Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit für benachteiligte Mädchen in Bulgarien wurde Frau Christina-Toteva-Vesselinova am 22.09.2021 mit der Bundesverdienstmedaille geehrt. Sie wurde ihr gestern von Landrat Christian Göbel in einer Feierstunde in Aying überreicht. Er würdigte ihr mehr als 10 Jahren ehrenamtlich geleistetes Engagement für Roma-Mädchen in Bulgarien im Projekt FLORIKA.
FLORIKA fördert benachteiligte Mädchen aus einem armen Roma-Viertel in der bulgarischen Stadt Burgas. Die Mädchen sind zwischen 9 und 14 Jahren alt. In der Tagesstätte des Projekts erhalten sie Näh- und Kochunterricht, die Pädagoginnen basteln und spielen mit ihnen und geben gezielt individuelle pädagogische Förderung. Durch diese Unterstützung wird sehr erfolgreich verhindert, dass sie Opfer von Menschenhandel werden. Die Mädchen, die an dem pädagogischen Programm teilnehmen, machen ihren Schulabschluss und werden nicht bereits im jungen Alter verheiratet. FLORIKA hat mehr als 700 Mädchen gefördert und zudem mehr als 2000 weitere Personen, Eltern und Geschwister mit Aufklärungsarbeit über Menschenhandel erreicht.
Frau Toteva-Vesselinova ist es ein Herzensanliegen, dass die Mädchen durch die Hilfe bei FLORIKA ein Leben führen können, in dem sie ihre eigenen Wünsche und Ziele verwirklichen können. Sie freut sich sehr über diese Ehrung, da sie diese auch als Auszeichnung für alle Kolleginnen im sozialen Bereich sieht, die für die Schwächsten tätig sind.
Zusammen mit Frau Eleonore von Rotenhan initiierte Frau Toteva-Vesselinova die Kooperation mit der Roma-Union in Burgas und ist seit Beginn die Projektmanagerin in Deutschland. Hauptamtlich ist sie Beraterin bei der Fachberatungsstelle JADWIGA für Betroffene von Menschenhandel und arbeitet in der Bahnhofsmission in München.
Die pädagogische Arbeit des Projektes FLORIKA erhält derzeit finanzielle Förderung durch Sternstunden e.V. und das katholische Hilfswerk Renovabis, wurde aber auch von TERRE DES FEMMES und viele SpenderInnen unterstützt. Die Kooperation mit der Roma-Union ist unter dem Dach der ökumenischen GmbH STOP dem Frauenhandel, wie auch die Beratungsstellen JADWIGA in München und Nürnberg und das Wohnprojekt Scheherazade.